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Eine Tingeltangeltour durch die Buchhandlungen

Es wurde mal wieder Zeit, einigen umliegenden Buchhandlungen einen Besuch abzustatten. Das ist für mich ein ziemlicher Angang, weil ich mich wie der berüchtigte Klinkenputzer fühle. Diese Gespräche können in sämtliche Richtungen verlaufen. Wobei ich zugeben muss, dass meine Erfahrungen bisher positiv waren. Mein Anliegen wurde immer freundlich aufgenommen und als "lokale" Autorin bekam ich oft die Chance, mein Buch auf Kommissionsbasis dazulassen. Das bedeutet jedoch:, nachkarren, hinfahren, sich in Erinnerung bringen. Kurz: Klinkenputzen.

 

Also packte ich meine Präsentationsmappe, Bücher, Lesezeichen, Leseproben, Kommissionsscheine und einen gut ausgetüftelten Routenplan ins Auto und fuhr nach Viersen. Mein erster Besuch in der Mayerschen Buchhandlung war ein reines "Mich-in-Erinnerung-bringen". Im November hatte ich dort abgerechnet, weil eine Inventur bevorstand. Das Dogilli Buch lief dort nicht so gut, die Leiterin wollte jedoch in diesem Jahr meinem Wolf eine Chance geben. Bei meinem heutigen Gespräch erfuhr ich jedoch, dass die Inventur erst Mitte Februar stattfinden wird, weshalb mein Wolf  noch nicht einziehen konnte. Ist schon komisch … Warum wurde dann Dogilli im November abgerechnet? Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft? 

 

Ab zur nächsten Buchhandlung. Dort lagen bereits beide Bücher von mir aus, doch es konnte bisher kein Exemplar verkauft werden. Das ist natürlich schade, aber man geht in der angebotenen Masse der Bücher unter. Ich durfte Leseproben dalassen, die im Thekenbereich platziert wurden, um neue Leser auf mich aufmerksam zu machen. Als ich den Punkt Lesungen ansprach, erhielt ich keine Absage, wurde jedoch gebeten, eine Mail mit meinen Eckdaten zu senden, man käme dann auf mich zu. Auf mich wirkt das merkwürdig, wenn ich dem Buchhändler direkt gegenüberstehe und er mich bittet, ihm eine Mail zu schicken. 

 

Die Route führte mich nach Willich. Hier ging es lediglich um eine Abrechnung, weil es in Kürze einen Inhaberwechsel geben wird. Also rechnete ich drei verkaufte Exemplare ab, packte zwei Dogilli sowie ein Roll-Up ein und fuhr weiter nach Krefeld. Der andere Buchladen konnte zwei Dogillis verkaufen und hatte von einem Kundeneine sehr positive Rückmeldung erhalten. Der erste positive Schub für mich auf meiner Tour. Ich tauschte Hund gegen Wolf und hoffte, dass die Leserschaft einen Hang zum Spirituellen hat. Auf zu Thalia. Der stellvertretende Leiter hatte leider keine Zeit, bat mich jedoch auch, ihm eine Mail mit einer Autorenvorstellung zu senden. Bei Gefallen würde er sich melden oder direkt Bücher bestellen. Und weiter zur Buchhandlung Mennenöh. Der dortige Inhaber war leider im Gespräch und hatte ebenfalls keine Zeit für mich, ich erhielt jedoch die positive Meldung, dass alle meine fünf Exemplare verkauft wurden … und das bereits im ersten Halbjahr 2018. Das freute mich sehr, weil der Inhaber bei meinem letzten Besuch recht skeptisch und zurückhaltend regierte. Er vertrat die Meinung, dass es ohne Werbung in Zeitungen kaum eine Chance gäbe, die Leser auf mein Buch aufmerksam zu machen. Da gebe ich ihm vollkommen recht. Marketing ist das A und O. Allerdings ist es auch nicht leicht, immer wieder in den Zeitung zu erscheinen. Das schaffe ich als Autor nur durch Neuerscheinungen (und die brauchen ein paar Tage) oder Lesungen (und da muss man erstmal drankommen oder selbst organisieren). Dagegen ist Neuschreiben einfach. Ich durfte jeweils drei Exemplare zur Kommission dort lassen. 

Mit diesem Mini-Erfolg im Rücken steuerte ich noch die Buchhandlung in Tönisvorst an, wo ich sehr freundlich empfangen wurde. Leider wurden bisher keine Bücher verkauft, sodass ich den Heimweg antrat.

 

Fazit: Geldlich lohnt sich diese Reise nicht. Insgesamt konnte ich zehn Dogilli Exemplare abrechnen. Aber … wenn sie dort in den Buchhandlungen nicht gestanden hätten, wären auch diese zehn Stück nicht verkauft worden. Außerdem ligen weiterhin Bücher von mir in den Buchhandlungen und können interessierten Lesern in die Hände fallen. Und … vielleicht wecke ich das Interesse eines Buchhändlers und er lädt mich zu einer Lesung ein? Dabei habe ich die größte Chance, Leser Aug in Aug zu treffen, mich mit ihnen auszutauschen und für meine Bücher zu begeistern. Also werde ich dabei bleiben, die Buchhandlungen in meinem Umkreis 2-3 Mal im Jahr anzufahren und mich in Erinnerung zu bringen. 

Immer schön an das Poliertuch denken, damit die Klinken blitzblank funkeln!